Die Slowakeireise 2019 der Basketballakademie
Auch in diesem Jahr sind Spieler und Eltern der BBA für zehn Tage in der Slowakei. Auf dem Programm stehen neben Ausflügen und Wanderungen Freundschaftsspiele und Turniere in den slowakischen Städten Zilina und Ziar nad Hronom.
Tag 1 – Durch die Nacht nach Ungarn!
Die Abfahrt mitten in der Nacht ist für viele schon fast Routine. Punkt 23:45 setzte sich der Bus in Bewegung. Das „Mozeme (Wir können!)“ als Startsignal von Coach Ivan Vojtko war dieses Mal eher verhalten und das Durchzählen überließ er lieber lächelnd anderen. Und: es gibt viele Wege, auf 25 zu zählen! So viele, nämlich 25, waren wir bei der Abfahrt in Karlsruhe. Wir zählten erfolgreich und niemand blieb bei den Pausen unterwegs auf der Strecke.
Sommerhitze mit Barbecue und italienischem Eis
Am nächsten Morgen waren wir in Österreich. Bei Wien, im Dreiländereck mit der Slowakei und Ungarn, machten wir einen Abstecher auf die ungarische Seite, einen Steinwurf von der slowakischen Hauptstadt Bratislava entfernt. Nach dem Mittagessen dort und weiteren drei Busstunden erreichten wir bei Sommerhitze das Ziel, unser Hotel in Martin in der Mittelslowakei. Wir aßen Fisch und Fleisch vom Grill, besuchten die Eisdiele um die Ecke und freuen uns auf morgen: Basketball! Für zwei Testspiele sind wir in Zilina, rund 30 Kilometer entfernt von hier.
Tag 2 – Warmlaufen fürs Turnier in Zilina
Warmlaufen muss man sich eigentlich kaum bei diesem Temperaturen. In der Sonne ist es so heiß, dass man gerne in die Sporthalle geht. Um dort weiter zu schwitzen. Wir waren am zweiten Tag in Zilina. In jener Nachbarstadt, in der wir uns bis Sonntag täglich aufhalten werden. Heute standen zwei Testspiele auf dem Programm. Und es hat großen Spaß gemacht, zuzuschauen. Zuerst waren die älteren dran. Der Jahrgang 2003 der BBA spielte gegen ZSK Zilina. Es gab einen sehr deutlichen Sieg nach einer sehr guten Leistung. 94 zu 40 stand es am Ende.
Am Samstag gegen Teams aus Polen und Tschechien
Auch die jüngere Mannschaft der Jahrgänge 2005/2004 hatte keine Probleme im Testspiel gegen Zilina. Die BBA dominierte die Begegnung bei sehr hohen Temperaturen und gewann am Ende sehr deutlich mit 128 zu 34. Am Samstag beginnt das Turnier in Zilina mit schweren Aufgaben für den Jahrang 2003 – die Gegner sind UKS Katowice aus Polen und NH Ostrava aus Tschechien. Auch die jüngeren treffen in einem Testspiel auf Ostrava.
Tag 3 – Drei Siege in drei Spielen
Der Samstag war ein Tag in der Sporthalle. ZSK Zilina ist ein slowakischer Erstligist. Am Turnier in der Halle des Vereins beteiligen sich neben den Gastgebern Mannschaften von NH Ostrava und UKS Katowice. Beide Vereine spielen auf hohem internationalem Niveau und beide waren am Eröffnungstag des Turniers unsere Gegner. Gegen die Polen aus Katowice gab es zu Beginn einen deutlichen und eigentlich nie gefährdeten Sieg. Unsere Mannschaft des Jahrgangs 2003 mit U16-Nationalspieler Alexander Richardson gewann deutlich mit 95 zu 42.
Erfolgreich auch gegen Ostrava
In einem Testspiel im Rahmen des Turniers für den Jahrgang 2003 traf dann unser Jahrgang 2004/2005 auf den tschechischen Spitzenclub aus Ostrava. Die Mannschaft der BBA ging früh deutlich in Führung, wurde nur vor der Pause unter großem Druck des Gegners ein wenig nervös, fing sich schnell wieder und gewann verdient mit 77 zu 53. Das spannendste und beste Spiel des Tages kam zum Schluss: der Jahrgang 2003 der BBA traf ebenfalls auf Ostrava. Es war lange Zeit eine Begegnung auf Augenhöhe. Unsere Mannschaft führte, lag zurück, erkämpfte sich erneut einen Vorsprung und dominierte dank der konzentrierten Spielweise in der zweiten Halbzeit. Am Ende stand es 92 zu 67.
Die Bilanz nach zwei Tagen: fünf Spiele gegen starke osteuropäische Gegner. Fünf Siege. Zum Abschluss des Turniers am Sonntag heißt der Gegner nochmals Zilina.
Tag 4 – Turniersieg in Zilina
Am letzten Tag des Turniers war unser Gegner am Sonntag nochmal Gastgeber Zilina. Zuvor hatten wir bereits alle Spiele gewonnen. Beim Turnierfinale tat sich die Mannschaft der BBA zunächst schwer. Sie fand langsam besser in die Begegnung in der Halle des Erstligisten, führte von Anfang an und gewann das letzte Turnierspiel mit 88 zu 71.
Pokal und Besuch in der Therme
Für den Turniersieg in Zilina gab‘s einen erstaunlich großen Pokal. Drei Spieler der BBA wurden ins All Star Team des Turniers des Jahrgangs 2003 gewählt: Filip Akantis, Leo Erb und Alexander Richardson zählten zu den besten Spielern des Wochenendes. Zum Ausklang des Tages und zum Entspannen besuchten Mannschaft und Eltern eine Therme im Kurort Rajecke Teplice zwischen Zilina und Martin.
Tag 5 – Regen… oder doch nicht
Der fünfte Tag war ein Tag ohne Basketball. Eigentlich wollten wir wandern: rauf auf den Berg und mit dem Roller wieder runter. Aber den Wetterumschwung gab‘s auch hier. Viele Wolken waren am Himmel und am Abend regnete es Also war‘s ein Tag mit slowakischen Spezialitäten wie Haluschky oder Krautsuppe. Mit Minigolf vor dem Hotel. Oder mit einem Spaziergang am Fuß der Berge nebenan. Morgen Nachmittag soll das Wetter besser werden. Und dann wollen wir rauf auf den Berg und besuchen einen Wasserfall.
Tag 6 – In Martin und am Wasserfall
Martin ist eine kleine Stadt mitten in der Slowakei. Die verfallene Panzerfabrik zeigt, was früher, vor der Wende, das Leben hier bestimmt hat. Die Innenstadt verändert sich von Besuch zu Besuch. Durch die Universität kommen Studenten vor allem aus Skandinavien hierher. Dementsprechend weltoffen sind die Menschen mittlerweile in den Geschäften, in Restaurants und Cafés. Dort haben wir den Dienstag-Vormittag verbracht, haben gegessen, getrunken, den wirklich sehr guten Kuchen genossen. Danach, als sich die Wolken langsam verzogen, fuhren wir raus in die Natur.
Kleine Steine, große Steine….
Bei jeder Slowakeireise gibt es dieses eine Wiedersehen. Slowakische Wald- und Wanderwege bestehen zu einem großen Teil aus Steinen. Aber nicht einfach „Steine“. Alles beginnt mit einem Untergrund aus feinem Kies. Läuft man weiter, wie wir, hinein in den Wald, dann werden aus den feinen Steinen mittelgroße. Sehr große kommen dazu und am Ende vermischt sich alles. Wir suchen Halt auf dem Untergrund, überqueren den Bach am Wegesrand, laufen über kleine Brücken und erreichen nach einer Stunde mitten in Wald den Sutovsky-Wasserfall. 38 Meter hoch, eine Stunde von Martin entfernt. Bären gibt es hier, heißt es. Gesehen haben wir keine. Dafür haben wir einen Nachmittag lang eine wunderschöne Idylle erlebt.
Tag 7 – Oben auf dem Berg und runter mit dem Roller
Die Stadt Martin liegt in einem Tal zwischen Hügeln und mittelgroßen Bergen. Direkt an der Stadtgrenze beginnt eine Steigung, die bis auf rund 1.450 Meter Höhe führt. Der Skilift hat kurz nach der politischen Wende den Betrieb eingestellt, Gebäude und Stahlträger gammeln vor sich hin. Umgeben von herrlicher Natur, die viele von uns an den Schwarzwald erinnert hat. Zwei Stunden lang sind wir über kleine, mittelgroße und große Steine (!) nach oben gelaufen. Steil nach oben! Die letzten Meter am Rand einer engen Landstraße entlang bis zu einer Hütte und einem Startplatz für Gleitschirmflieger oben auf dem Gipfel.
Mit angezogenen Bremsen zurück ins Tal
Eine der Attraktionen am Hausberg von Martin ist eine Rollerverleih. Vielmehr eine geführte Tour auf gelben Rollern, die glücklicherweise mit kräftigen Scheibenbremsen ausgestattet sind. Einer hinter dem anderen fuhren wir nach Rast und Mittagessen zurück ins Tal. Mit den breiten Rollerreifen ging es durch Schlaglöcher, steile Serpentinen entlang, über die Steine auf den Waldwegen. Es war jede Menge Spaß und ein bisschen Nervenkitzel für alle. Alles übrigens bei perfektem Spätsommer-Wanderwetter. Das soll es auch morgen geben. Und wir werden wieder draußen sein…
Tag 8 – Berge rauf und runter… und ein letztes Training
Den Donnerstag verbrachten wir mal unten, mal oben, mit viel Freizeit und (fast) ohne Basketball. Die einen absolvierten die, laut Ivan, schwierigste Wanderung der Reise. Sie war tatsächlich schwierig, denn es gibt Wanderer, die haben danach erzählt, dass sogar Ivan zwischendurch mal Pause machen musste. Andere fuhren mit dem Auto statt zu Fuß und per Roller auf den Hausberg von Martin und genossen die wunderbare Aussicht ins Tal.
Vorfreude aufs Turnier in Ziar nad Hronom
Die Spieler machten einen Abstecher in die Innenstadt von Martin und besuchten dort das nagelneue Einkaufszentrum. Mittagessen. Spazierengehen. Bevor am Nachmittag ein Training in einer Schulsporthalle in der Nachbarschaft auf dem Programm stand. Abschlusstraining sozusagen vor unserem zweiten Turnier auf der Slowakeireise 2019. Am Wochenende spielen wir im Städtchen Ziar nad Hronom, eine Busstunde von unseren Hotel entfernt.
Tag 9 – Zwei Siege in Ziar nad Hronom
Ziar nad Hronom ist eine Stadt mit rund 19.000 Einwohnern mitten in der Slowakei. Bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts trug sie einen anderen Namen, auf Deutsch hieß sie „Heiligenkreuz an der Gran“. Aber weil christliche Namen damals im Kommunismus unerwünscht waren, wurde die Stadt einfach umbenannt. Jetzt heißt sie übersetzt „Das Scheinen über der Gran“. Was hier scheint, ist das Aluminiumwerk, das das Dorf innerhalb weniger Jahrzehnte in eine Industriestadt verwandelt hat. Mit einem großen Herz für Sport, wie uns Bürgermeister Peter Antal versicherte. Er empfing uns, begrüßte uns sehr herzlich und lud uns zum Abendessen ein.
Neue Sporthalle neben neuem Fußballstadion
Zuvor hatten unsere Mannschaften zwei Spiele in der nagelneuen Sporthalle absolviert. Die steht neben dem noch neueren, schmucken kleinen Fußballstadion des Fußball-Erstligisten der Stadt. Unsere Mannschaft des Jahrgangs 2004 traf am frühen Nachmittag auf die Gastgeber. Sie waren sehr viele, 17 Spieler auf dem Feld und auf der Bank. Aber unser kleiner Kader mit nur sieben Spielern war deutlich überlegen. Die Mannschaft der BBA gewann mit 125 zu 41. Das eigentliche Turnier begann danach, für die Mannschaft des Jahrgangs 2003. Auch hier trafen wir auf die Gastgeber. Deren älterer Jahrgang war deutlich stärker und vor allem aggressiver, hatte am Ende aber keine Chance gegen die konzentrierte und sehr stabile Leistung unseres Teams. Die 2003er der Packservice BBA gewannen ihren Turnierauftakt mit 93 zu 58. Auch morgen stehen zwei Spiele auf dem Programm, in der schönen neuen Sporthalle von Ziar nad Hronom.
Tag 10 – Zwei Siege und sehr faire Gegner
Wir blieben sehr erfolgreich in Ziar nad Hronom! Am Samstag standen wir früh auf, um früh frühstücken zu können, um dann früh zu Mittag zu essen. Denn das erste Spiel begann um 13 Uhr. Wir aßen also in einem typisch slowakischen Restaurant auf dem Weg von Martin nach Ziar – Sauerkrautsuppe oder Haluschky (slowakische Teigwaren) um 11 Uhr vormittags! Aber wir waren erfolgreich mit unseren Vorbereitungen
Spiele gegen Prievidza und Trnava
Im Rahmen des Turniers in Ziar nad Hronom gab es also am frühen Samstagnachmittag ein Testspiel für unseren Jahrgang 2004. Gegner war die Mannschaft von BC Prievidza. Schon auf früheren Slowakeireisen haben wir gegen diesen Verein aus der Region von Martin gespielt und haben selten gewonnen. Dieses Mal gab es einen klaren Sieg, 70 zu 57 für unsere Mannschaft. Der Jahrgang 2003 traf anschließend auf Slavia Trnava, der stärkste Gegner des Turniers. In einem sehr fairen Spiel behielt die Mannschaft der BBA die Nase vorne und gewann mit 70 zu 47. Auch für den letzten Spieltag in der Slowakei liefern die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Tag 11 – Turniersieg, Abschiedsessen und „Dovidenia“
Am Sonntag machten wir uns auf den Weg zurück nach Deutschland. Mit einem Zwischenstopp in Ziar. Dort gewannen wir auch das letzte Turnierspiel. Der Gegner hieß MBK Handlova, unsere Mannschaft dominierte von Anfang an und verschaffte sich mit dem 88 zu 29 ein weiteres Erfolgserlebnis zum Abschluss des Turniers. Wir feierten den zweiten Turniersieg auf der diesjährigen Slowakeireise und fuhren weiter in Richtung Bratislava. Bei einem Stopp im Städtchen Nitra aßen wir in einem französischen Restaurant mit wunderbarem Blick auf die Stadt zu Mittag.
„Ihr sollt jetzt traurig sein“
In Bratislava erledigten wir letzte Einkäufe, denn wer will schon ohne die typischen alkoholfreien Getränke Vinea oder Kofola zurück nach Deutschland? „Ihr sollt jetzt traurig sein“, sagte Ivan beim Verlassen der Slowakei am ehemaligen Grenzübergang nach Österreich. Wir fuhren durch die Nacht zurück nach Hause. „Dakujem“ Ivan!