„Das Saisonziel ist erreicht, wir gehören zu den Top-4-U12 in Baden-Württemberg“ sagte Trainer Steffen Raubach nach dem zweiten Platz für die U12-1 des SSC bei der Badischen Meisterschaft Ende April. Am vergangenen Wochenende hätte sich die Mannschaft also ausschließlich noch verbessern und einen weiteren Bonus holen können. Als Team-Event und krönenden Abschluss für die Saison war der Kurt-Siebenhaar-Pokal, mit zwei Spieltagen und Übernachtung, in der Sportschule Steinbach für die elf Jungs und das Mädchen die Reise in jedem Fall wert.
Außerdem konnten mit Ludwigsburg und Ulm zwei Gegner studiert werden, deren Jugend-Bedingungen sich durch die Vorgaben und Einnahmen aus der ersten Bundesliga von denen des SSC oder des PSK recht deutlich abheben.
Und nicht zuletzt sollte die vierte Begegnung des SSC-Teams mit dem Stadtrivalen PSK in dieser Saison endlich einmal ohne Niederlage enden!
Der Samstag begann für die SSCler mit dem Spiel gegen Ulm – und das Team aus Karlsruhe war noch nicht im Turnier angekommen. Recht schnell führten die Ulmer mit einem furiosen Angriffsspiel mit mehr als zehn Punkten – und auch wenn die Mannschaft des SSC das zweite Viertel gewann, reichte es nicht, den Sieg der Ulmer noch einmal zu gefährden. Zum Schluss war eine deutliche Niederlage der erste Eintrag im Stammbuch des Vereins. Am Nachmittag stellte sich dann leider heraus, dass der SSC auch beim Athletik- und beim Basketball-Test nicht an die sehr guten Leistungen der badischen Meisterschaft zwei Wochen zuvor anknüpfen konnte – unter einer kritikwürdigen Organisation seitens der Veranstalter belegte der SSC hier den dritten Platz.
Sonntag: Zweiter Tag. Besonders Jugend-Trainer befürchten, dass sich auf dem Platz zeigen könnte, wie es um die Nachtruhe bestellt war. So gesehen müssen die SSCler allerdings hervorragend geschlafen haben. Gegen den Stadtrivalen starteten sie hellwach und furios – und gewannen das erste Viertel 10:13. Sollte der PSK heute etwa schlagbar sein?
Im zweiten Viertel gaben sich die Mannschaften nun nichts mehr: Schlag auf Schlag folgte Angriff auf Gegenangriff und die Körbe fielen auf beiden Seiten. Der SSC blieb mit einem Punkt in Führung. Dieser Verlauf machte Hoffnung, der SSC gab alles und hatte das Quäntchen Glück, das es bei solchen Spielen auch braucht. Ein verwunderter PSK musste bis vier Minuten vor Spielende erleben, dass der SSC eindeutig den besseren Tag erwischt hatte.
Die Anspannung der Spieler ob der kleinen Sensation, die sich anzubahnen schien, übertrug sich voll auf das Publikum. Engagiert zeigten sich die (Eltern-)Fans in allerbester Unterstützerlaune. Die Mannschaft des SSC konnte bis hierher sehr stolz auf die gezeigte Leistung sein und lieferte eines der besten Spiele der Saison ab. Doch urplötzlich lief das Angriffsspiel nicht mehr richtig rund. Der PSK-Korb war für ein, zwei Minuten wie vernagelt und ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt eroberte sich der PSK das Angriffsglück zurück – jeder Korbwurf ein Treffer. Neunzig Sekunden vor Schluss war die Partie dann ausgeglichen. 47:47 – und beide Teams kämpften mit den letzten Reserven.
Zum Schluss hatte der PSK die Nase vorn. Und die jungen Spieler des SSC erlebten nach einem echten Höhenflug nun eine herbe Enttäuschung.
Bewundernswerterweise ging die Mannschaft trotzdem mit Schwung und Ehrgeiz in das letzte Spiel und konnte anfangs gut gegenhalten, obwohl Ludwigsburg mit einigen Angriffen bewies, wie schwer ihr Tempo und die gut eingespielten Spielzüge zu kontrollieren waren. Als der SSC dann in Rückstand geriet, zeigte das anstrengende Turnier seine Wirkung: Beim hohen Tempo des Gegners konnte die Mannschaft nicht mehr mithalten – hier zeigte sich auch, dass Ludwigsburg breiter aufgestellt war und mehr Wechselmöglichkeiten hatte. Und doch konnten die SSCler trotz einer weiteren Niederlage mit hoch erhobenen Haupt aus dem Turnier gehen. Einer der Schiedsrichter fasste es passend zusammen „Für ein U12-Turnier habe ich hier in allen Partien ein Top-Niveau gesehen und dementsprechend eng waren die Spiele, auch wenn es sich in den Ergebnissen nicht immer ablesen lässt. Hier werde ich sehr gerne im nächsten Jahr wieder Schiedsrichter sein.“ Auch die U12-1 vom SSC kann mit Stolz auf dieses Turnier zurückblicken und wird die gesamte Saison 2017/18 in bester Erinnerung behalten.